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2 Tunnel (728 Meter): Bovenden Volkmarshausen
Bovender Tunnel [GÖ] (NI)
Wird auch Bovender Deckel genannt
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Nordportal, von Bahnhof Nörten-Hardenberg (März 2006) (Foto: Michael Kettler) |
Mit im Tunnel liegen die Bundes- straße 3 und die Strecke 1733 |
Südportal, vom Bahnhof Göttingen (März 2006) (Foto: Michael Kettler) |
Volkmarshäuser Tunnel [GÖ] (NI)
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Ostportal, vom ehemaligen Bahnhof Oberscheden (etwa 1985) |
Südwestportal, vom Haltepunkt ehemaligen Volkmarshausen (etwa 1985) |
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Zwischenzeitlich ist die gesamte Infrastruktur entfernt worden, der Tunnel ist jedoch frei begehbar und in einem guten Zustand. In einer der Tunnelnischen ist ein Geocache versteckt, dadurch wird dieser auch recht häufig besucht. |
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Quelle: Ein Nutzer aus Paderborn | ||
Am Nordausgang dieses Tunnels entgleiste 1954 der Gliedertriebzug VT 10 551 (»Komet«). |
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Quelle: Eisenbahn im Raum Kassel |
Die Streckenführung durch das Gebirge bei Dransfeld wurde (Gerüchten zufolge) so gewählt, weil der König von Hannover auch einen Tunnel in seinem Hoheitsgebiet haben wollte. Anderen Quellen zufolge wäre aber auf dem hannoverschen Hoheitsgebiet eine andere Streckenführung kaum möglich gewesen. Weitere Informationen dazu im Artikel Dransfelder Rampe bei Wikipedia und bei Vampisol, Geschichte des Volkmarshäuser Tunnels. Die damit verbundenen Steigungen erschwerten jedoch den Betrieb, die Fernzüge wurden daher später durch das Leine-, Werra- und Fuldatal (über Eichenberg) geleitet. Einige Fahrplanperioden fuhren die Züge von Göttingen nach Kassel über Dransfeld (geringere Steigung als in der Gegenrichtung), der Gegenzug nahm jedoch den (längeren) Weg über Eichenberg. Mit der Elektrifizierung der Strecken im Leine-, Werra- und Fuldatal (1963/1964) hatte diese betriebliche Besonderheit jedoch ein Ende. Die nicht unter Denkmalschutz stehenden Tunnelportale, auch als Modell erhältlich, unterscheiden sich nur nur durch die unterschiedlichen Tunnelrosetten, das Südwestportal mit den Wappen des Königs von England und dem Welfenross und das Ostportal mit den Inschriften »Begonnen 1852« und »Vollendet 1855«. Bei Bau der ersten Neubaustrecke in Deutschland (Inbetriebnahme am 2. Juni 1991) von Hannover über Göttingen, Kassel und Fulda nach Würzburg (Strecke 1733) wurde in Höhe der Gemeinde Bovenden ein neuer Lärmschutz-Tunnel gebaut, der neben den beiden, hier nebeneinander liegenden Eisenbahn-Strecken (1732 und 1733) auch die Bundesstraße 3 überdeckt. Das Bauwerk besteht aus drei Trögen von 11,25 Meter (Nord-Süd-Strecke), 13,85 Meter (Neubaustrecke) und 13,00 Meter (Bundesstraße) Breite. Die Bundesstraße ist dabei auf der Westseite angeordnet, die Neubaustrecke verläuft mittig und die Bestandsstrecke auf der Ostseite des Bauwerks. Das Bauwerk ist mit Erde überschüttet und begrünt. Die Bauarbeiten begannen im Juli 1986, die Fertigstellung erfolgte 1989. Ausgangssituation: Beim Bau der Hannöverschen Südbahn lief die Strecke an der Ostseite des damaligen Dorfes Bovenden entlang. Durch die Ausdehnung des Ortes entstanden auch östlich der Strecke Siedlungen, die über zwei Brücken mit den alten Besiedelungsanlagen verbunden waren. Vor Baubeginn der Neubaustrecke durchquerte die Nord-Süd-Strecke den Flecken in einem bis zu neun Meter tiefen Einschnitt. Planung: In der Planungsphase der Schnellfahrstrecke warf die gleichzeitige Durchquerung der Neubaustrecke und der in diesem Abschnitt zu trassierenden Bundesstraße 3 durch den Einschnitt der bisherigen Bahntrasse besondere Probleme auf. Ursprünglich war geplant, die Neubaustrecke durch bestehenden Abschnitt der Südbahn zu trassieren, wobei beidseitig Stützwänden errichtet werden sollten. Der so entstandene Trog wäre, einschließlich der im Zuge der Planung ebenfalls einbezogenen Bundesstraße, 40 Meter breit geworden. Von diesen Maßnahmen wären auch mehrere Häuser betroffen gewesen. Die 800 Meter lange Durchfahrung des Ortskerns sollte zunächst in einem bis zu 8 Meter tiefen Einschnitt erfolgen. Die Neubaustrecke sollte dabei 1,30 Meter unterhalb des Niveaus der Nord-Süd-Strecke geführt werden, um die erforderlichen lichten Höhen unter Brücken zu erreichen. Von der DB beauftragte Landschaftsarchitekten hatten die Bepflanzung der Einschnittskanten mit Obstbäumen entwickelt, um den "Charakter von Bovenden mit seinen Obstgärten und Baumgruppen" aufzunehmen. Das Raumordnungsverfahren war am 30. September 1977 abgeschlossen worden; anschließend wurden Vorentwürfe für die Planfeststellung erstellt. Ende der 1979 Jahre rechnete die Deutsche Bahn damit, das Planfeststellungsverfahren für den Bereich Bovenden (Planfeststellungsabschnitt 3.6) "in Kürze" einleiten zu können. Die Gemeinde Bovenden forderte dagegen einen 400 Meter langen Deckel über den drei Verkehrswegen, während das Bundesverkehrsministerium zunächst nur eine etwa 125 Meter lange Abdeckung zusagen wollte. Die Detailplanung begann unmittelbar nach Abschluss des Raumordnungsverfahrens, im Jahr 1980. Im Herbst 1981 war ein bis zu zehn Meter tiefer Einschnitt geplant. Der vorhandene Einschnitt sollte durch Stützwände verbreitert werden, um Eingriffe in die umliegende Bebauung zu vermeiden. Die Nord-Süd-Strecke sollte dabei an den Ostrand des Einschnitts verschoben und ein Güterzuggleis-Überholungsgleis aufgelassen werden. Weiter verkompliziert wurde das Verfahren durch die geplante Neutrassierung der B 3. Nachdem zunächst eine westliche Umfahrung Bovendens durch die Fernstraße geplant und von den am Raumordnungsverfahren Beteiligten auf Zustimmung gestoßen war, sprachen sich die Straßenplaner später aus wirtschaftlichen Gründen für eine Paralleführung von Neubaustrecke und Bundesstraße aus. Im Laufe des Raumordnungsverfahrens der B 3 wurde diese parallele Führung nach und nach von allen Beteiligten ebenso gefordert wie die Aussetzung des Planfeststellungsverfahrens der Neubaustrecke, bis die Streckenführung der B 3 geklärt sei. Das Raumordnungsverfahren der B3 wurde im August 1981 abgeschlossen, mit der Forderung, die Bundesstraße westlich parallel zur Neubaustrecke durch Bovenden zu trassieren. Damit wurde ein gemeinsames Planfeststellungsverfahren für Neubaustrecke und Bundesstraße notwendig. Dem Bundesverkehrsminister oblag dabei die Entscheidung, den Trog teilweise zu deckeln. Noch Mitte 1983 war keine unterirdische Streckenführung in Bovenden vorgesehen gewesen. Ende 1985 erteilte der Bundesverkehrsminister schließlich die Genehmigung für die 400-Meter-Abdeckelung. Der Abschnitt Bovenden wurde, als letzter der neun Planfeststellungsabschnitte zwischen Northeim und Göttingen, im Juli 1986 planfestgestellt. Noch im Juli 1987, als alle übrigen Planfeststellungsbeschlüsse bereits Bestandskraft erlangt hatten, stand der Beschluss für den Bovender Abschnitt noch aus. Im Mai 1988 stand noch eine Klage im Bovender Abschnitt aus, wobei aufgrund eines angeordneten Sofortvollzugs bereits mit den Bauarbeiten begonnen worden war. In der Planungsphase der Schnellfahrstrecke gehörte der Deckel zum 27 km (Von km 75,5 bis km 102,5) langen Planungsabschnitt 3 (Edesheim - Göttingen) der Strecke in Niedersachsen. Er war dem Baulos 314 zugeordnet, zwischen dem Bahnhof Nörten-Hardenberg (Bei km 91,300) bis zur Gemarkungsgrenze Bovenden (Bei km 95,180). Die Gleisanlagen der Nord-Süd-Strecke wurden im Bereich von Bovenden auf 2,0 km Länge neu trassiert. |
Quellen: Diverse Webseiten und Internetforen sowie Wikipedia, Bovender Deckel Dieser Text ist unter der Lizenz Creative Commons Attribution / Share Alike verfügbar. |
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