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1 Tunnel (732 Meter): Giersberg, 1-gleisig
Giersberg-Tunnel, 1-gleisig [SI] (NW)
Länge: |
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Nordwestportal, vom Hauptbahnhof Siegen (Foto: Dr. Rolf Löttgers, aus MIBA-Spezial 38) |
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Südostportal, vom Bahnhof Siegen-Ost (Foto: Dr. Rolf Löttgers, aus MIBA-Spezial 38) |
Besonderheit der Tunnel Die beiden Giersberg-Tunnel verbinden die Bahnhöfe von Siegen-Hbf (eingleisiger Giersberg-Tunnel) und Siegen-Weidenau (zweigleisiger Giersberg-Tunnel) mit dem Bahnhof Siegen-Ost und ermöglichen damit der Ruhr-Sieg-Strecke (Hagen – Siegen) und der Siegtalbahn (Siegen – Betzdorf) eine direkte Verbindung Richtung Lahn-Dill-Gebiet (also Siegen – Dillenburg – Gießen) und weiter nach Frankfurt. Am südöstlichen Fuß des Giersbergs nehmen zwei Tunnelröhren, fast auf gleicher Höhe nebeneinander liegend, ihren Anfang. Die linke, zweigleisige Röhre gehört zur direkten Strecke Siegen-Ost – Weidenau. Die rechte, eingleisige Röhre hingegen stellt die Verbindung von Siegen-Ost zum Siegener Haupt-Bahnhof her. Bald nach Eintritt in den Giersberg macht sie eine Rechtsbiegung, dann eine Linkskurve, und währenddessen fällt sie um knapp fünf Meter ab. Sie unterschneidet die zweigleisige Strecke Siegen-Ost–Weidenau und kommt schließlich fast im rechten Winkel zu dieser wieder ans Tageslicht. Die beiden nördlichen Tunnelöffnungen liegen etwa fünfzig Meter voneinander entfernt, in zwei Ebenen übereinander, um neunzig Grad gegeneinander verdreht. Tunnel dieser Art gibt es in Deutschland sonst nicht. Das südliche Portal des eingleisigen Giersberg-Tunnels trägt in Stein gesetzt die Inschrift "1912 - 1915". Am 1. Dezember 1915 wurden die beiden Röhren mitsamt ihren zugehörigen Strecken in Betrieb genommen.
Das südöstliche Tunnelportal macht den Eindruck einer mit Bruchstein verblendeten hohen Stützmauer. In diese Fläche sind – knapp zehn Meter voneinander entfernt und in der Höhe einen halben Meter angehoben bzw. abgesenkt – zwei Tunnelöffnungen eingelassen. Als Schmuck weist das Portal neben der in drei girlandenähnlichen Steinreihen ausgeführten Mauerkrone die ebenfalls in Stein gesetzte Bauzeit ("1912 - 1915") dieser Tunnel auf. Angesichts der in die ersten beiden Kriegsjahre fallenden Baumaßnahme ist es erstaunlich, wieviel Wert damals noch auf derlei Schmuckelemente gelegt wurde.
Um dieser Aufgabe gerecht zu werden, mußten beiderseits der Tunnelöffnung massive Anker in die Erde eingelassen werden, die den Druck der darüber liegenden Strecke abzufangen hatten, damit das untere Portal nicht "nach vorne wegklappt". Das Ganze wurde mit Bruchstein verblendet, Portal, Pfeiler rechts und links, samt haubenähnlichem Abschluß nach oben hin. Zusätzlich wurden Kupferbleche zur Abdeckung verwandt. Das dritte Portal, das den zweigleisigen Giersberg-Tunnel nach Norden hin abschließt, kommt ohne jeglichen Schmuck aus. Eine ungegliederte Bruchsteinverblendung des Portals ist das einzige, was man sich erlaubt hat. Die Portalkrone ist mit einfachen Sandsteinplatten abgedeckt. |
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Dr. Rolf Löttgers, mit freundlicher Genehmigung der MIBA-Spezial 38 entnommen, erschienen im MIBA-Verlag, Nürnberg |
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