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Kamenzer Tunnel [KM] (SN)
Wird auch Kamenzer Stadttunnel genannt
Länge: |
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Nordportal, vom Bahnhof Kamenz (November 2006) (Foto: Karlheinz Dörner) |
Südportal, vom Bhf. Bischheim-Gersdorf (November 2006) (Foto: Karlheinz Dörner) |
Strecke Kamenz - Arnsdorf - Pirna (Text von Karlheinz Dörner, Bilder fotografiert von Volkmar Döring im Mai 2007, ein Klick ins Bild öffnet ein größeres Bild)
1867 reichten nochmals Industrielle und Gewerbetreibende Petitionen beim Landtag ein. Dieser nahm sich nun der Angelegenheit an und genehmigte schließlich im August 1868 den Bau der Strecke aus Staatsmitteln. Für den Bau der Eisenbahn von Kamenz nach Radeberg wurden Kosten von 1,84 Mio Taler veranschlagt. Die sogleich nach der Genehmigung eingeleiteten Vorarbeiten gingen jedoch nicht so zügig wie geplant voran. Einige Großgrundbesitzer lehnten die vorgesehene Trassenführung durch ihr Gebiet grundsätzlich ab. Es musste neu verhandelt und vermessen werden. Nach Abschluß aller Vorbereitungen begann der Bahnbau am 30. März 1869 bei Kleinwolmsdorf nahe der Einmündung in die Hauptbahn von Dresden nach Görlitz.
Nach dem Bau der Strecke von Arnsdorf nach Pirna mit der Anbindung an die Strecke nach Kamenz nahm der Güterverkehr erheblich zu. Böhmische Kohle gelangte nun auf kurzem Wege nach Hoyerswerda, Senftenberg und Lübbenau. Um die Jahrhundertwende wurde der Abschnitt von Arnsdorf nach Pulsnitz sogar zweigleisig ausgebaut und 1946/47 als Reparationszahlung wieder demontiert. Der Bahnhof Kamenz wird Grenzstation zwischen den sächsischen und preußischen Länderbahnen. Viele Betriebe an der Strecke erhalten einen Gleisanschluß, manche besitzen dafür sogar eigene Lokomotiven oder eine Feldbahn. Eine Pulsnitzer Erfindung ist der Culemeyer-Verkehr, wodurch Güterwagen auf der Straße zu Betrieben ohne Gleisanschluß überführt werden können. Im örtlichen wie überregionalen Güterverkehr war Kamenz ein wichtiger Bahnhof im ostsächsischen Eisenbahnnetz. 1937 wird aus der dem Bahnbetriebswerk Bautzen unterstellten Lokstation in Kamenz ein eigenes Bahnbetriebswerk, das vielerlei Loktypen unterhielt. Am 16. Juni 1971 fuhr zwischen Kamenz und Arnsdorf der erste mit Diesellok bespannte Personenzug. Erst am 23./24. Mai 1987 fand hier mit der 52 8009 die Verabschiedung des Dampfbetriebs im planmäßigen Einsatz statt. Seit 1998 gibt es jedoch nur noch zwischen Kamenz und Arnsdorf Personenverkehr. Reinen Nebenbahncharakter hatte hingegen die 1890 gebaute Strecke nach Elstra, die 1902 bis Bischofswerda verlängert wurde. Für die örtliche Bevölkerung und einige Betriebe war sie durchaus bedeutsam, doch das reichte nicht aus, um sie dauerhaft am Leben zu erhalten. Bereits 1968 fuhr hier der letzte Reisezug und seit 1996 ruht der Betrieb völlig. Der einzige Tunnel der Strecke ist der Kamenzer Stadttunnel mit einer Länge von 116,7 Metern Umfangreiche Arbeiten waren beim Bau des 105,5 Meter langen Viadukts in Bischheim-Gersdorf, am Bahnhof Kamenz, bei der Roten Mühle in Lückersdorf und besonders am Tunnel in Kamenz notwendig. |
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