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2 Tunnel (147 Meter): Zeitz Abzweig Harrasmühle
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Nordwestportal, vom Haltepunkt Bornitz bei Zeitz (August 2010) (Foto: Stefan Böhme) |
Blick von oben bei Google Maps |
Südwestportal, vom Bahnhof Zeitz (April 2006) (Foto aus Video: Bewegtbild der DB) |
Am nächsten Bahnhof in Richtung Leipzig, dem Bahnhof Reuden bei Zeitz befindet sich die Werkbahn der Ziegeleien Reuden (Spurweite 500 mm). |
Tunnel an der Harrasmühle [SOK] (TH)
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Westportal, vom Bahnhof Oppurg (April 2004) (Foto: Volkmar Scheffel) |
Im Eisenbahnatlas 2005/ 2006 nicht eingetragen. |
Ostportal, vom Haltepunkt Neunhofen (April 2004) (Foto: Volkmar Scheffel) |
Am 14. September 1869 erfolgte bei Weida der erste Spatenstich für die Erbauung dieser Strecke. Ende November 1870 erfolgte hier der Durchstich durch das Kulmgrauwackegestein für den Tunnel.
Am 20. Dezember 1871 wurde die Bahnstrecke Gera Hbf - Saalfeld - Kaulsdorf-Eichicht eröffnet. 1915 wurde ein zweites Gleis in Betieb genommen.
Am Abend des 5. Dezember 1944 tauchte hoch über dem Orlatal ein einzelnes Flugzeug auf. Die damalige Luftraumüberwachungsstation auf der Kleinaer Höhe hatte das Flugzeug nicht erfasst, so dass kein Alarm gegeben wurde. So haben die Piloten in aller Ruhe gegen 21.50 Uhr eine schwere Luftmine abgesetzt, die an der Harrasmühle einschlagen und durch ihre Druckwelle die sich dort befindliche kernphysikalische Forschungsstätte vernichten sollte.
Der Knall war weithin hörbar. In Lausnitz und in Neunhofen wurden Dächer abgedeckt und in Neustadt an der Orla wurde das Schaufenster des damaligen Autohauses Stößner eingedrückt. Die Harrasmühle trug nur geringe Schäden davon. Die Bombe explodierte oberhalb des hinter dem Gebäude ansteigenden Hanges, so dass die Druckwelle über dem Talgrund hinweggerollt ist. Da das geheime Labor in der Region kaum bekannt war, hat man allgemein angenommen, dass der Luftangriff dem Eisenbahntunnel oberhalb der Harrasmühle gegolten hat.
Im Frühjahr 1945 gab es etwa 100 Meter westlich vom Tunnel auf der Bahnstrecke die Explosion eines Munitionszuges, wobei ein gewaltiger Teil des Bahndamms herausgerissen wurde. Diese Stelle ist heute noch zu erkennen.
Das zweite Gleis wurde nach der Übernahme Thüringens durch die UdSSR, die am 1. Juli 1945 erfolgte, als Reparationsleistung abgebaut.
Bis heute wurde die Zweigleisigkeit nicht wieder hergestellt.
Quelle: Heimatkundler Walter Hoffmann
Weitere Bilder von der Harrasmühle und der Umgebung von Neunhofen
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