Schwarzachenklamm-Bahn und Bäckinger Klause
Die Bilder (VSO, im August 2005) zeigen Teile der ehemaligen Trasse
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Über Jahrhunderte war die hier teilweise noch erhaltene Bäckinger Klause in eine Kette von Triftklausen, in den Gebirgsbächen rund um Bad Reichenhall bis hinein in den österreichischen Pinzgau, eingegliedert, mit dem alleinigen Zweck, die Brenn- und Nutzholzversorgung der Saline dort zu sichern. Als "Trift" wurde das Schwemmen von Brenn-, Kohl- und Lagerholz in losem Zustand auf Bächen, Flüssen und Seen bezeichnet.
Etwa 2 km entfernt, im Hienbachtal, befindet sich eine weitere Triftklause, die "Hiental-Klause". Vermutlich ist diese die ältere der beiden Klausen. In Schriftstücken wird sie bereits 1624 nach Christus erwähnt und 1778 nach Christus als Steinbau aufgeführt.
Von der Hauptklause wurde das Holz zur Bäckinger Klause getriftet, wo es in einem "Triftsee" hinter der Klausmauer ankam. Hier mußte es über die Klausmauer wieder vor diese befördert werden, was meist über Holzrutschen geschah. Nach dem Öffnen des Klaustores ging der Transport weiter über Schwarzache, den Weißbach und die Saalach bis zum "Triftrechen" in Bad Reichenhall. Dort lagerten die Salinenarbeiter das Holz in riesigen Holzlagern.
Der heute noch bestehende, genmauerte Kanal bis zum Klaustor der Bäckinger Klause läßt vermuten, daß Holz auch in diesem durch die Klausmauer geschleust und das Wasser erst danach aufgestaut worden war. Gesicherte Erkenntnisse gibt es darüber leider nicht.
Zum Bau der Holztransportbahn mußte ein Teil der Staumauer weichen. Er wurde zwischen 1927 und 1930 gesprengt. Die Bahn endete am Ende der Bachbefestigung. Als Mitte der 50er Jahre Lastwagen die Holzfuhren von hier abtransportierten, stellte das Forstamt den Betrieb der Schwarzachenklamm-Bahn ein. Zug um Zug bauten Forstarbeiter die Gleisanlage nach 1958 ab.
Bau und Betrieb
Für den Tunnel mußte die Gleistrasse 30 Meter durch den Fels gesprengt werden. Etwa 30 Meter vor dem Tunnel sind noch auf beiden Seiten des Weißbaches Betonfundamente zu sehen. Sie dienten als Stützen für eine Brücke über den Bach. Auf der anderen Seite führten die Gleise in einem Graben parallel zur Alpenstraße, bis zum Lagerplatz und einem dort aufgebauten Lokschuppen. Erst später wurde an diesen Schuppen das jetzige Forsthaus angebaut.
Kurz vor dem Tunnel mußte "ausgetrieben", das heißt die Bremsen gelöst werden, um mit genügend Schwung den Lagerplatz zu erreichen. An dieser Stelle prallte eines Tages die Lok, welche sich an der Bäckinger Klause unbemannt selbständig gemacht hatte, auf die beladenen Wagengarnituren. Nur durch die Geistesgegenwart der mitfahrenden "Bremser" konnte ein größeres Unglück verhindert werden.
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